Bildquellenangabe: Rainer Feudel / Schwarzwaldverein Waldshut-Tiengen
Muttertagswanderung für Körper, Seele und Geist um Bannholz mit Hindernissen
19 Wanderer trafen sich zu einer Wanderung am geologischen Hotspot zwischen Waldhaus, Bannholz und Gupfen. Unter Führung von Roland Kost erfuhren die Teilnehmer hoch interessante Details über die bewegte geologische Vergangenheit des Gebietes.
Nicht auf den ersten Blick erkennbar endete bei Bannholz der eiszeitliche Feldberggletscher. Das Gestein der Felder ist auch heute noch Moränenschutt. Der Ackerboden ändert seine Farbe wie mit einem Lineal gezogen von Rot zu Hellbraun entsprechend der jeweiligen Gesteinsschicht. Man muß nicht lange suchen, um im Acker Gesteinsplatten mit versteinerte Muscheln zu finden. Quarze liegen mitten auf dem Weg. Auch heute noch kann man im Gelände erkennen, wo einst die Bäche flossen, als der Rhein noch nach Osten zur Donau hin seinen Weg nahm.
Die Wanderstrecke führte immer wieder auf nicht mehr gepflegten Wegen, was es erforderlich machte, Dutzende von Baumstämmen zu überwinden.
Roland Kost begeisterte die Wanderer immer wieder mit seinem profunden Wissen über die erdgeschichtliche Vergangenheit des Gebietes, das alle jetzt mit ganz anderen Augen sehen.
Rainer Feudel, Mitwanderer
Tourdaten
Leichte Wanderung
Länge ca. 14 km
Höhenmeter ca 450 m
Gehzeit ca. 4,5 Std.
Strecke: Bannholz Wasserreservoir, alte Wasserfassung im Haselbachtal, Wölflehalde, Stationenweg Nr. XIV, Fatimakapelle, Maria Bronnen, Straußenfarm Keller, Ayemer Kreuz, Samlischbuck, Gupfen – und zurück zum Waldhaus; dort Möglichkeit zur Einkehr.
Rucksackvesper bzw. Schlusseinkehr nach Absprache evtl. möglich
Wegen der Höhenmeter gewisse Kondition erforderlich.
Vorinformation
Während der Nordschwarzwald mit Buntsandstein, der Hochschwarzwald mit Grundgebirge aufwarten kann, treten bei Bannholz zudem noch weitere landschaftsprägende Deckschichten zutage. Wir starten am Waldhaus auf dem Unteren Muschelkalk, stapfen durch die Feuchtgebiete überm Buntsandstein, bewundern die Felsformationen im Haselbachtal bei Maria Bronnen aus Gneis und Porphyr um dann wieder beim Gupfen noch auf den Mittleren Muschelkalk zu treffen. Zudem haben die letzten beiden Schwarzwaldgletscher Riss und Würm Moränen hinterlassen, die Einblick in das damalige Landschaftsbild geben.
Und nicht nur historische Ereignisse sind zu „bewundern“: Die Stürme und die gefräßigen Käfer der letzten Jahre haben den Wald durchsichtiger gemacht. Auch können wir beobachten, dass die Natur sich nicht unterkriegen lässt und den Wald in ihrem Sinne laufend verjüngt, wenn man sie gewähren lässt. Es liegt derart viel Totholz herum, dass der waldbesitzende und -betreuende Mensch mit dem Aufräumen nicht nachkommt. So wird von uns „Wanderern durch die Urzeiten“ auch noch ein bisschen sportliche Aktivität verlangt, weil abseits der laufend gepflegten Wanderwege noch manch ein Bengel überm Weg liegt, wo wir die Wanderschuhe lupfen müssen.
Roland Kost, Wanderleiter